Kreisausschuss
Neben der Einführung eine Medaille für Zivilcourage und eines zusätzlichen Zuschussantrags für den Condrops
e.V., beschlossen die Kreisräte im Kreisausschuss am 18.11.2021 vor allem einen Ausblick auf die Bauvorhaben der Holding der Starnberger Kliniken GmbH. Die teils erheblichen Kosten in die Gesundheitsversorgung der Landkreisbürger bis 2027 wurden von fast allen Kreisräten mitgetragen. Lediglich die Bürgermeisterin von Gauting, Dr. Brigitte Kössinger (CSU), stimmte gegen den Beschlussvorschlag, weil die zukünftig steigende Kreisumlage den Handlungsspielraum der Gemeinden einschränke. Aus Sicht der FDP- Fraktion sind die nicht unerheblichen Investitionen des Landkreises in Gesundheit und Bildung (Gymnasium Herrsching, Tutzing, FOS/BOS) aber zwingend notwendig, um den Landkreis in eine sichere Zukunft zu führen. Die Beibehaltung eines der besten Gesundheitsversorgungsangebote bundesweit ist angesichts einer immer älter werdenden Gesellschaft weiter anzustreben.
Nicht nur das Siegel als Bildungsregion verpflichtet uns gegenüber unseren Kindern ein breites und
hochqualitatives Bildungsangebot nach den neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen anzubieten, das der
Landkreis z. Bsp. im Gymnasium Herrsching mit integriertem Raum- Lern- Konzept umsetzt.
Jugendhilfeausschuss
Im Jugendhlifeausschuss wurden die aktuellen Zahlen zur Jugendarbeitslosigkeit und -kriminalität vorgestellt. Während die Ausbildungssituation bis auf wechselwillige Jugendliche erfreulich ist, stimmt die Kriminalitätsrate bedenklich. Von Seiten des Jugendamtes wurde sogar geäußert, dass viele Schüler pandemiebedingt "resozialisiert" werden müssten.
Haushaltsausschuss
Im Haushaltsausschuss wurde der Kreishaushalt 2022 vorbesprochen. Die befürchtete Umlagenerhöhung auf 50,9% blieb aus. Allerdings wurde eine Erhöhung auf 50,5% (bisher 50,0 %) beschlossen. Dies bedeutet eine beträchtliche Erhöhung des Kreishaushaltes, auch wegen der durch Zuschüsse gestiegenen Umlagekraft der Gemeinden. Angesichts der beschlossenen Aufgaben im Bereich Schulen und Kliniken ist es sicher richtig, dass der Kreis sich ein gewisses Polster verschafft. Ob aber eine solche Erhöhung der Kreisumlage gerechtfertigt ist, sollte in den weiteren Beratungsrunden geklärt werden. Mittelfristig wird das Haushaltsjahr 2024 schwierig. Hier sind aus Sicht der FDP gegebenenfalls Projekte zu entzerren.
Herrschinger Gymnasium
Der Bau des Herrschinger Gymnasiums beschäftigt auch weiterhin den Kreistag. In seiner Oktober-Sitzung hat der
Kreistag die Vergabe von Rodungsarbeiten beschlossen, damit keine Verzögerung des Baus entstehen. Der
Kreistag setzt mit seinem Beschluss die erfolgreiche Aufstellung eines Bebauungsplans durch die Gemeinde
Herrsching bis Ende des Jahres voraus.
Geförderter Wohnungsbau und Herausnahme aus dem Landschaftsschutz
Viel diskutiert wurde die Herausnahme einer Fläche aus dem Landschaftsschutz in der Gemeinde Berg. An dieser
Stelle will der Verband Wohnen geförderten Wohnungsbau errichten. Wir haben uns dafür ausgesprochen, da
Wohnraum für geringe Einkommen benötigt wird, der Standort die Möglichkeit bietet, dass Kinder eine gute
Anbindung an Schule und Kindergarten haben und die Geschosshöhe landschaftsverträglich ist.
Krankenhausfusion
Die Klinik Seefeld (Chirurgie) und die Dr.-Schindlbeck-Klinik in Herrsching (Innere Medizin; beide gehören dem
Landkreis) werden zum 1. Januar 2022 zur "Dr.-Schindlbeck-Klinik Herrsching/Seefeld" verschmolzen. Dies dient
der Vorbereitung eines möglichen gemeinsamen Neubaus für beide Kliniken in Seefeld oder Herrsching.
Im Jugendhilfeausschuss wurden zahlreiche Zuschussanträge und eine Umschichtung bei der Jugendsozialarbeit an Schulen (JaS) beschlossen. Weiterhin wurde der Erhebung einer Desinfektionspauschale für das kreiseigene Jugendbergheim zugestimmt.
Aus den Reihen der Kreisräte wurde aufgrund der fehlenden Möglichkeit der Einlösung der Schwimmkursgutscheine der Staatsregierung die dürftige Ausstattung des Kreises mit Schwimmbädern kritisiert.
Sowohl im Umweltausschuss am 07.07. als auch im Kreisausschuss am 15.07.und in der Kreistagssitzung vom 26.07.2021 stand jeweils der Grundsatzbeschluss zur Einrichtung einer gemeinsamen Klima - und Energieagentur der Kreise Starnberg, Fürstenfeldbruck und Landsberg am Lech als wichtiger Punkt auf der Tagesordnung.
Die gemeinsame Agentur der drei Landkreise soll politisch unabhängig sein, professionell geleitet werden und an einem Schnittpunkt der drei Landkreise situiert werden. Als Organisationsform ist eine GmbH oder möglicherweise auch eine gGmbH in der Diskussion.
Als Gründungskapital ist nach dem derzeitigen Konzept eine einmalige Zahlung von 16.666,67 € (= 1/3 von 50.000.-) und dann eine jährliche Grundfinanzierung (im Verhältnis zu der Einwohnerzahl des Kreises) von 124.547.- € im Gespräch.
Die geplante Agentur soll allmählich aufgebaut werden, wobei mit einer Startbesetzung mit drei Personen gerechnet wird. Dem Erfolg und auch den Einnahmen aus Dienstleistungen entsprechend, soll dann bei Bedarf personell aufgestockt werden.
Die Stabsstelle Klimaschutzmanagement mit zwei Vollzeitkräften (seit 2017) soll im Landratsamt Starnberg erhalten bleiben. Die Koordination einer Steuerungsgruppe mit jeweils zwei Vertreter/innen aus den Landkreisen ( aus der Kreisverwaltung und den Energiewendevereinen) für den weiteren „Clearingprozess“ liegt bei der Stabsstelle Klimaschutz im Starnberger Landratsamt.
Die Klima- und Energie-Agentur für die Region soll:
- Als zentrale Anlaufstelle die Themen Klimaschutz, Energiewende und Klimawandel bearbeiten und fachkompetente Beratung für Bürger, Kommunen, Institutionen und Unternehmen in der Region bieten.
- Durch ihre Gründung eine Motivation für die Bürger, die Bevölkerung und die Öffentlichkeit sein und für die die verschiedenen Zielgruppen ein attraktives Beratungs- und Informationsangebot organisieren.
- Eine fachliche Kompetenz aufbauen, die in dem erforderlichen Umfang weder fachlich noch personell durch die Klimaschutzmanager der Landkreise erbracht werden kann.
- Neue und wachsende Aufgaben übernehmen: z.B zum Thema Klimaneutralität.
- Die Kommunen der drei Landkreise im Bereich Klimaschutz beraten.
- Unabhängig, hoch professionell und wirtschaftlich arbeiten.
Heute im Kreistag wurde der Grundsatzbeschluss zur Gründung mit einer Gegenstimme (von der AFD) gefasst.
Mobile Luftreinigungsgeräte
Sehr differenziert wurde von der Verwaltung das denkbare Procedere zur Aufstellung von mobilen Luftreinigungsgeräten in den Schulen dargestellt.
Da es einerseits von wissenschaftlicher Seite keine eindeutigen Befunde, Berichte oder Arbeiten gibt, andererseits aber das bayerische Kabinett die Anschaffung empfiehlt und bis zu 50% bzw. 1750 € pro Gerät bezuschusst, legte die Verwaltung einen Kompromiss-Vorschlag vor.
Hierbei ist vorgesehen die Klassen 1-8 der Fünfseen-Schule in Starnberg und die Klassen 5-8 des Gymnasiums Tutzing mit wirksamen Geräten zu bestücken. Abzüglich der zu erwartenden Förderung werden Kosten von etwa 100 000 € auf den Kreis zukommen. Da erst eine Ausschreibung erfolgen muss und die Geräte fachgerecht installiert werden müssen, kann nicht garantiert werden, dass diese Maßnahme bis Ferienende abgeschlossen ist.
Mit 5 Gegenstimmen wurde dieser Kompromiss verabschiedet.
Bedeutendste politische Entscheidung im Landkreis Starnberg im Juni war die Entscheidung des Ratsbegehrens der Gemeinde Seefeld für einen möglichen Krankenhaus-Standort. Im Vorfeld hatte es einen etwas unverständlichen und harten Schlagabtausch zwischen den Befürworter aus Landkreis und Gemeinde und einer Bürgerinitiative aus Seefeld sowie dem Bund Naturschutz gegeben. Unverständlich deshalb, weil es gar nicht zwingend erforderlich für den Landkreis gewesen wäre, ein weiteres Krankenhaus im westlichen Landkreis zu errichten, da die Regelversorgung bereits durch das Klinikum Starnberg rechtlich gewährleistet ist. Die neue Klinik wäre ein zusätzliches Angebot für die Bürger im westlichen Landkreis und würde die hohe medizinische Versorgung erhalten und modernisieren. Auch wenn eine geeignete Fläche dafür aus dem Landschaftsschutz entnommen werden muss, erklärt es nicht die Vehemenz und die streitbare Informationspolitik der Bürgerinitiative, die allen BürgerInnen im westlichen Landkreis hätte schaden können. Denn seit den siebziger Jahren wurde unter FDP-Landrat Widmann fast der gesamte Landkreis unter Landschaftsschutz gestellt, um die Natur zu schützen. Seit diesem Zeitpunkt ist eine Herausnahme aus dem Landschaftsschutz oft eine zwingende Notwendigkeit, wenn eine Entwicklung im Außenbereich stattfinden soll oder ein modernes Krankenhaus gebaut wird. Glücklicherweise entschieden sich die klugen Seefelder BürgerInnen mit deutlicher Mehrheit von fast 60% für den Standort und damit für ein modernes Krankenhaus.
Beherrschendes Thema in der Kreistagssitzung war die Abstimmung über die Vierzügigkeit für das Herrschinger Gymnasium von Beginn an. Nachdem sich bereits Schul-, Bau- und Kreisausschuss dafür ausgesprochen hatten, verlief die Abstimmung im Kreistag doch knapper als erwartet. Obwohl die Baukosten um rund 3 Millionen Euro steigen werden, ist es gesamtheitlich betrachtet die wirtschaftlichste und pädagogisch sinnvollste Lösung. Die FDP-Fraktion hat sich von Planungsbeginn an für diese Variante ausgesprochen und schon im vergangenen Sommer einen entsprechenden Antrag gestellt.
Der Antrag zur Errichtung einer Realschule in Gilching wurde abgelehnt. Auch wir sind der Meinung, dass erst einmal geschaut werden muss, wie und ob sich ein Bedarf für eine Realschule ergibt, wenn das Herrschinger Gymnasium seinen Schulbetrieb aufgenommen hat. Bei der nächsten Bedarfsplanung in 4 bis 5 Jahren wird dann über eine mögliche Realschule in Gilching entschieden.
Die FDP-Fraktion hat angeregt als "Dankeschön" für das Durchhalten während der Corona-Pandemie den Gemeinden sowie der Stadt Starnberg kulturelle Veranstaltungen und Sonderöffnungszeiten für Geschäfte zu ermöglichen. Wir sehen es als wichtig an, den Bürgerinnen und Bürgern und auch den Geschäftstreibenden zu danken, weil sie dazu beigetragen haben, dass der Landkreis und seinen Kommunen einigermaßen gut durch diese schwere Zeit gekommen sind.
Im Mobilitätsauschuss wurden die ersten Ergebnisse einer Studie zur Umstellung einiger Kurzstreckenlinien im Busverkehr auf batterie-elektrische Systeme vorgestellt. Diese Strecken eignen sich besonders, da sie außer einer Lademöglichkeit im Depot nur einen weiteren Ladepunkt benötigen.
Die Mehrkosten sind aus Sicht der FDP derzeit vertretbar, zumal uns EU-Regelungen zwingen, alternative Antriebe künftig für den ÖPNV auszuschreiben. Erste Probeläufe sind noch in diesem Jahr geplant. Derzeit werden noch zentrale und dezentrale Ansätze hinsichtlich der Depots geprüft. Gleichzeitig wird für Mittel- und Langstreckenlinien der Ansatz verfolgt, Wasserstofftechnik zum Einsatz zu bringen.
Der Haushalt des Kreises stellt sich kurzfristig erfreulich dar, obwohl ein Kassenkredit aufgenommen werden musste, an dem der Kreis aber bei -0,41% Verzinsung sogar verdient. Im Haushaltsausschuss präsentierte der Kreiskämmerer einen Ansatz, in dem die Umlagefähigkeit der Gemeinden aufgrund der staatlichen Steuer-ausfallhilfen um über 23 Millionen € im Jahr 2022 steigt. Ohne diese Ausfallhilfen hätte sich ein Minus von 6 Millionen € ergeben. Dass die Einnahmesituation nicht nachhaltig trägt, ist der FDP bewusst. Weitere Groß-investitionen müssen nunmehr überprüft werden.
Allerdings fängt der Kreistag nicht zuletzt beim Sparen bei sich an. So werden 2021 das beliebte Schlacht-schüsselessen und die Kreistagsinformationsfahrt dem Rotstift zum Opfer fallen.
Das Herrschinger Gymnasium wird 4-zügig gebaut werden. Gemäß einer Bedarfsplanung wird künftig mit Zuzug von Familien mit schulpflichtigen Kindern in den westlichen Landkreis zu rechnen sein. Obwohl die Baukosten um rund 3 Millionen Euro steigen werden, ist es gesamtheitlich betrachtet die wirtschaftlichste und pädagogisch sinnvollste Lösung. Die FDP-Fraktion hat sich von Planungsbeginn an für diese Variante ausge-sprochen.
Die FDP-Fraktion im Starnberger Kreistag hat in einem Antrag einen Sonderweg durch die Corona-Krise gefordert. Dieser sieht Maßnahmen vor, die den Bürgern mehr Freiheiten ermöglichen:
- Die Sperrung der Stege an den Seen ist zu überdenken und unverzüglich aufzuheben. Es macht keinen Sinn, dass die Bürger nicht auf die Stege dürfen, dafür aber am Uferrand wie an einer Perlenkette aufgereiht sitzen.
- Der Landkreis soll mit den zuständigen Gremien eine lokale Test- und Kontaktnachverfolgungsstrategie entwickeln, die eine weitere, verantwortungsvolle (Teil-) Öffnung von Schulen, Freizeiteinrichtungen, Kultur-, Sport- und Fördereinrichtungen sowie des Handels- und des Dienstleistungsgewerbes zulässt und hierfür ausreichende Testkapazitäten besorgen.
- Die Apotheken und niedergelassenen Ärzte müssen für eine ausreichende Durchführung von Schnelltests einbezogen werden. Bei Impfungen sind die Hausarztpraxen zu unterstützen. Es darf kein Impfstoff am Ende eines Tages nicht verabreicht sein.
- Die Möglichkeiten der schrittweisen Öffnung von Kitas, Schulen, Einzelhandel und Kultureinrichtungen im Rahmen des geltenden Infektionsschutzrechts sind vollumfänglich auszuschöpfen. Der Landkreis möge hier Sondergenehmigungen beantragen, die auf einem umfassenden Hygiene- und Testkonzept fußen.
- Jugendzentren und Jugendeinrichtungen sind so schnell wie möglich mit Schnelltest- und Hygienekonzepten zu öffnen.
Eine „No-Covid“- Strategie ist illusorisch. Führende Virologen plädieren für Strategien, die ein Leben mit dem Virus ermöglich, ohne dass es zu Überlastungen des Gesundheitswesens oder gar zu weiteren Todesfällen kommt. Unser Landrat hat sich mittlerweile öffentlich (war im Mantel des MM zu lesen) für den „FDP-Weg“ ausgesprochen und ihn als Starnberger Weg umbenannt. Aber egal, Hauptsache wir bewegen uns auf die Bürger zu!
Die Wirtschafts- und Tourismusförderung im Landkreis unterstützt Händler und Kulturschaffende vorbildlich. So gibt es Aktionen, die Einkäufe bei heimischen Händlern fördern und auch den Tourismussektor in den Fokus nehmen. Gastronomie und Hotellerie hoffen sehr darauf, dass sie bald wieder Gäste empfangen können. Wir erleben derzeit, dass die Bürger im Landkreis Starnberg der FDP-Politik im Kreis und darüber hinaus sehr zugewandt sind.
Zum zweiten Mal traf sich der Runde Tisch des Landkreises Starnberg. Nachdem eine Partei nicht vertreten war, war die Sitzung harmonisch und ziel-orientiert. Es wurde vereinbart, dass der Landrat die Möglichkeit prüfen lässt, wie sich der Landkreis am Bündnis für Toleranz beteiligen kann. Weiterhin soll eine Auszeichnung für Zivilcourage durch den Landkreis erfolgen. Das genaue Procedere wird noch erarbeitet.
Der Landkreis plant eine Woche der Demokratie, wobei dieses Jahr nur wenige Veranstaltungen erfolgen werden und diese weitgehend online geplant werden sollen. Auf unseren Vorschlag hin soll gegen Ende des Jahres eine Veranstaltung des Landkreises zu "1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland" stattfinden.

Der Bau des Herrschinger Gymnasiums beschäftigt auch zu Beginn des Jahres den Kreistag. Vorschläge wurden beraten, wie beim Bau Einsparungen zu erzielen sind, z.B. beim Material der Einzäunung des Sportgeländes, der Rasenbewässerung oder bei der Tiefgarage. Wir stehen Einsparungen gegenüber aufgeschlossen und haben auch in vielen Punkten zugestimmt, außer bei Positionen, die die Pädagogik betreffen. Hier wollen wir bei der Ausführung des Lernhausprinzips keine Kompromisse eingehen.
Auf Kreisebene wurde eine Satzung erarbeitet, die sich mit Abstandsregelungen in der Bauordnung beschäftigt. Hintergrund ist ein Gesetz, das auf Landesebene verabschiedet wurde und eine dichtere Bebauung vorsieht. Ziel des Gesetzgebers war es unter anderem, den Wohnungsbau zu fördern und zu beschleunigen sowie das Abstandsflächenrecht durch die Novelle zu vereinfachen. Die Abstandsflächen werden reduziert, was den Flächenverbrauch zurückfahren soll. Der Bayerische Landtag folgt damit der Musterbauordnung. In allen anderen Bundesländern wurden entsprechende Abstandsflächenregelungen bereits eingeführt.
Der Landkreis möchte jedoch mehrheitlich die alte, bisher geltende, Regelung beibehalten, damit ausreichend Abstand zu Nachbarn, Luft- und Lichteinfall erhalten bleiben. In den Gemeinden wurde der Vorschlag des Kreises mehrheitlich übernommen und gegen eine Verdichtung gestimmt. Auch in diesem Jahr will und wird der Kreistag die Kulturschaffenden und kulturelle Veranstaltungen fördern. Wir Freie Demokraten sprechen uns ausdrücklich für die Kulturförderung aus, damit wir auf Filmfestivals und Musikveranstaltungen nicht verzichten müssen. Ganz neu ist das Förderbudget für digitale Endgeräte für Lehrer. Der Bund stellt hierfür 500 Millionen Euro zur Verfügung. Auf die Schulen, für die Landkreis Sachaufwandsträger ist, fallen rund 145.000 Euro. Der Landkreis wird dieses Budget ausschöpfen und die Endgeräte für Lehrer anschaffen. Schon jetzt ist klar, dass der Betrag nicht ausreichen wird, um alle Lehrer mit Endgeräten zu versorgen.
Der Kreistag hat in einer „Turbo-Sitzung“ den Haushalt für das Jahr 2021 beschlos-sen. In Vorberatungen waren sich die Fraktionen parteiübergreifend einig, dass der Landkreis vor großen Investitionen steht. Vor allem das Gymnasium in Herrsching, für das wir uns immer eingesetzt haben, wird eine erhebliche Kreditauf-nahme bedingen. Da es sich hier um eine Investition in die Zukunft handelt, sehen wir diese Ausgaben als berechtigt an. Das Gymnasium wird eines der modernsten in ganz Bayern werden (laut Architekten) mit Lern-landschaften, digitalen Unterrichtsmöglichkeiten und einer ökologischen Bauweise. Wenn alles gut läuft, wo-von wir ausgehen, sollen im Schuljahr 2023/24 die ersten Klassen dort einziehen. Es bleibt abzuwarten, ob der Beschluss, die Baukosten um 10% zu reduzieren, in die Tat umgesetzt werden kann.
Der Kreistag hat sich auch für die Zahlung einer Großraumzulage ausgesprochen. Gerade im Gesundheits-bereich ist diese Zulage unerlässlich soll auch weiterhin qualifiziertes Personal unsere Bürger versorgen.
Aktuelle Informationen der und über die Kreistagsfraktion der FDP sind in der neuen Website der Fraktion unter www.fdp-kreistag-starnberg.de verfügbar. Schauen Sie doch mal rein!
Der Jugendhilfeausschuss befasste sich mit dem Haushalt des Jugendamtes. Ein stark steigender Posten ist dort die Schulbegleitung. Das zeigt, dass Inklusion im Landkreis immer mehr gelebt wird. Es gibt allerdings noch viele Bereiche, die insbesondere was die Barrierefreiheit betrifft, verbesserungswürdig sind. Ein weiterer wichtiger Punkt war ein Zuschussantrag des Kreisjugendrings, der aufgrund eines unglücklich formulierten Kreistagsbeschlusses von 2019 davon ausging, dass ihm ein jährlicher zusätzlicher Zuschuss von 60.000 € zusteht und diesen schon in eine Personalstelle verplant hat. Der Zuschuss für 2021 wurde mehrheitlich mit Stimmen der CSU, FW, FDP, SPD und Teilen der Träger der Jugendhilfe abgelehnt.
Das Thema belastete auch den Haushaltsausschuss am kommenden Tag. Als Kompromiss wurde einstimmig vereinbart, dass der Kreisjugendring den nicht verbrauchten Zuschuss für 2020, der ihm grundsätzlich zusteht, auch für Personalkosten verbrauchen darf und sogar in das Haushaltsjahr 2021 übernehmen darf. Damit erhält auch der Kreisjugendring Planungssicherheit.
Der Kreiskämmerer konnte gegenüber dem Haushaltsplan, der den Fraktionen vorgestellt wurde, noch einige Reserven heben und so die Kreisumlage auf genau 50,0% deckeln. Dies ermöglichte auch den zunächst skeptischen Bürgermeistern mit einer Ausnahme die Zustimmung zum Haushalt 2021, so dass die Haushaltssatzung einstimmig dem Kreisausschuss und dem Kreistag zur Annahme empfohlen wurde. Die einzige potentielle Gegenstimme, die Gautinger Bürgermeisterin, verließ vor Abstimmung den Saal.
Die mittelfristige Finanzplanung bereitet mehr Sorgen. Bis 2024 wird eine Schuldenbelastung von über 1500,00 € pro Kopf erwartet. Heute stehen wir bei null. Um weitere Sparpotentiale im Haushalt ausfindig zu machen und zu heben, möchte die FDP-Fraktion den Haushaltsausschuss auch unterjährig einberufen lassen.